Google steht derzeit vor einer Herausforderung mit seinem neuen AI-Produkt „AI Overviews“. Nutzer berichten von bizarren und fehlerhaften Antworten, die das System generiert, wie etwa der Empfehlung, Kleber auf Pizza zu streichen oder Steine zu essen. Diese peinlichen Fehler haben Google dazu veranlasst, schnell manuell einzugreifen und bestimmte Suchanfragen zu deaktivieren.
Eine unvorhergesehene Krise
Seit der Einführung der AI Overviews im Mai 2023, die als Teil des „Search Generative Experience“ in der Beta-Version gestartet wurde, hat Google über eine Milliarde Anfragen verarbeitet. Trotz der Senkung der Kosten für die Bereitstellung von AI-Antworten um 80 Prozent durch technische Fortschritte, scheint diese Optimierung verfrüht erfolgt zu sein, was nun zu Qualitätsproblemen führt.
Ein anonymer Gründer eines AI-Unternehmens äußerte gegenüber The Verge: „Ein Unternehmen, das einst für hochwertige Technologie bekannt war, ist jetzt für minderwertige Ergebnisse bekannt, die zur Zielscheibe von Memes werden.“ Google betont jedoch, dass die meisten AI Overviews qualitativ hochwertige Informationen liefern.
Die Herausforderung der letzten 20 Prozent
Gary Marcus, ein AI-Experte, erklärt, dass es relativ einfach ist, eine 80-prozentige Genauigkeit zu erreichen, da dies auf der Verarbeitung großer Datenmengen basiert. Die restlichen 20 Prozent, die eine wirklich präzise und zuverlässige AI erfordern, sind jedoch extrem schwierig zu erreichen. Dies erfordert eine Art von allgemeiner künstlicher Intelligenz, die aktuelle Modelle wie Google’s Gemini oder OpenAI’s GPT-4 nicht bieten können.
Konkurrenz und Druck
Google steht unter enormem Druck, da Mitbewerber wie Bing und OpenAI ebenfalls auf den AI-Zug aufgesprungen sind. Besonders beunruhigend ist für Google die wachsende Nutzung von Plattformen wie TikTok durch jüngere Nutzer. In der Vergangenheit hat Google Innovationen wie das Knowledge Graph eingeführt, um die Benutzererfahrung zu verbessern. AI Overviews soll nun komplexe Suchanfragen schneller und visueller beantworten.
Qualitätssicherung in der Krise
Die Implementierung der AI Overviews zeigt jedoch, dass es immer wieder zu Fehlern kommt. Beispiele dafür sind Empfehlungen wie das Essen von Steinen oder das Laufen mit einer Schere. Diese Fehler offenbaren Schwächen im Trainingsdatenmodell und der kontextuellen Interpretation durch die AI.
Mike Grehan, CEO der Digitalmarketing-Agentur Chelsea Digital, erklärt: „Es gibt immer noch ein Element von ‚Schrott rein, Schrott raus‘.“ Dies zeigt, dass die Qualität der Ausgangsdaten entscheidend ist.
Die Zukunft der Suche
Die Reputation von Google als führende Suchmaschine steht auf dem Spiel. Während viele AI Overviews korrekt sind, gibt es immer wieder peinliche Fehler. Liz Reid, Vizepräsidentin von Google Search, betonte in einem Blogbeitrag, dass Nutzer durch die AI Overviews eine größere Vielfalt an Websites besuchen und die Links in den Zusammenfassungen häufiger geklickt werden.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese positiven Aspekte ausreichen, um die negativen Schlagzeilen zu überdecken. Die Fehler der AI Overviews unterstreichen die Notwendigkeit einer gründlichen Qualitätssicherung und die Herausforderung, die mit der Einführung von generativer AI einhergeht.
Unser Fazit
Google’s AI Overviews zeigen das Potenzial, aber auch die Fallstricke von generativer AI in der Suche. Während das Unternehmen daran arbeitet, diese Probleme zu beheben, bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Technologie und die öffentliche Wahrnehmung weiterentwickeln. Der Druck, in der sich schnell verändernden Welt der AI Schritt zu halten, ist groß, und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Google seine Dominanz aufrechterhalten kann.
