Lange Zeit war in Deutschland das digitale Glücksspiel eigentlich illegal. Doch das ändert sich nun mit dem Glücksspielstaatsvertrag, welcher im Juli 2021 von allen 16 Bundesländern beschlossen wurde. Mit diesem ist nun das Online-Glücksspiel legal. Jedoch sind nun die Betreiber der Online-Casinos verpflichtet, eine deutsche Lizenz zu beantragen, welche mit vielfältigen Maßnahmen und Auflagen verbunden ist. Welche Veränderungen mit der Etablierung dieser Regelungen einhergehen, haben wir hier zusammengefasst.
Die deutsche Online-Casino-Lizenz
Mit dem Staatsvertrag wird es Anbietern von Online-Casinos möglich, eine offizielle deutsche Glücksspiellizenz zu erhalten. Vorher wurden Online-Casinos in Deutschland lediglich von Betreibern mit einer Lizenz aus dem europäischen Ausland angeboten. Die sogenannten Casinos ohne Lizenz beriefen sich auf die Dienstleistungsfreiheit, welche im EU-Recht postuliert wird. Sie bewegten sich in einer Grauzone. Auch jetzt findet man noch zahlreiche dieser Online-Casinos. Hier können sie mehr über die Online-Casinos ohne Lizenz erfahren: onlinecasinosohnelizenz.com.
Durch die nun entstandene einheitliche Regelung in Bezug auf das digitale Glücksspiel soll die Gesetzeslage endlich eindeutig werden. Denn bisher hatte lediglich Schleswig-Holstein ein geltendes Glücksspielgesetz. Bereits seit 2012 konnten Bewohner oder Besucher dieses Bundeslandes in den dort angesiedelten Online-Casinos ihr Glück versuchen. Doch die Novellierung bringt auch einige Veränderungen mit sich. Denn die Angebote, welche von Online-Casinos ohne deutsche Lizenz offeriert wurden, wird es in dieser Form mit der deutschen Lizenz nicht mehr geben.
Veränderungen, die mit der deutschen Lizenz einhergehen
Der Glücksspielstaatsvertrag und die damit etablierte deutsche Lizenz haben grundsätzliche Ziele festgelegt, denen die Einschränkungen und Maßnahmen dienen sollen. So ist eines der Hauptziele die Einschränkung der Spielsucht. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es Vorschriften, an welche sich die Anbieter, welche mit einer deutschen Lizenz arbeiten und auch die Spieler, welche in diesen Casinos ihr Glück versuchen, zu halten haben. Zu diesen zählt unter anderem ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro. Dieses Limit soll das exzessive Spielverhalten von suchtgefährdeten Spielern unterbinden. Kontrolliert wird diese Einschränkung durch das zentrale Melderegister. In diesem sollen künftig alle Spieler mit ihren personenbezogenen Daten erfasst werden. Jeder Betreiber ist verpflichtet in diesem anzufragen ob weitere Einzahlungen durch digitale Zahlungsmethoden getätigt werden können, bevor das Spielen möglich ist. Aber auch der Jugendschutz soll dadurch stärker in den Vordergrund treten. Denn neben Namen, Adresse und Einzahlungen, soll auch ein Lichtbildausweis der Spieler in diesem Register hinterlegt werden.
Darüber hinaus wird ein weiteres zentrales Register Einzug in der deutschen Glücksspielbranche halten – die Sperrdatei OASIS. Diese ermöglicht suchtgefährdeten Spielern eine ganzheitliche Selbstsperrung bei allen Anbietern mit deutscher Lizenz. Neben der selbst in die Wege geleiteten Sperrung sind künftig auch Sperrungen einzelner Spieler durch den Anbieter, aber auch durch die Behörde möglich. Insbesondere wenn der Verdacht auf Geldwäsche besteht, aber auch bei der Missachtung der Regelungen der Betreiber, können diese Maßnahmen gegen Spieler verhängt werden.
Weitere Einschränkungen beziehen sich vor allem auf beliebte Tischspiele wie Baccara, Blackjack und Roulette. Diese sind nicht mehr erlaubt und müssen von den Betreibern aus dem Angebot genommen werden. Auch Live-Casino Spiele dürfen nicht mehr angeboten werden. Besonders die virtuellen Automaten sind von den neuen Regelungen betroffen. Zwangspausen, Einsatzlimits und ein Autoplay-Verbot wurden über diese Spiele verhängt. Alle Regelungen werden von der zentralen Glücksspielbehörde der Bundesländer kontrolliert, welche ihren Sitz in Sachsen-Anhalt hat.
Probleme bei der Umsetzung
Doch bei der Umsetzung der neuen Reglungen treten Schwierigkeiten auf. Denn bei der Etablierung der neuen Behörde kamen zeitliche Fehleinschätzungen auf. Die gemeinsame Instanz der Länder ist daher vermutlich erst Anfang 2023 einsatzbereit. Dadurch konnten bislang viele Anträge noch nicht bearbeitet werden und auch auf der White List der Glücksspielaufsichtsbehörde der Länder, sind noch keine Online-Casinos zu finden. Aber auch im Bereich der Fachkräfte besteht ein großer Mangel. Denn besonders im Bereich der Geldwäsche findet sich kaum geeignetes Personal zur Kontrolle der großen Geldströme.
Neben diesen gravierenden Problemen fehlt es auch an technischer Ausrüstung. Denn das bundesweite Melderegister und die Sperrdatei gehen mit enormen Datenmengen einher. Die Verwaltung dieser ist teuer und erfordert eine dementsprechende Ausrüstung. Daher wurde von unterschiedlichen Seiten bereits die Forderung gestellt, auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit einzubeziehen. Insbesondere da diese über das notwendige spezifische Know-how und auch über ausreichend Möglichkeiten verfügt.
Veränderungen im Glücksspiel durch die deutsche Lizenz: Fazit
Mit der deutschen Lizenz gehen zahlreiche Veränderungen in der bisher bekannten digitalen Glücksspiellandschaft einher. Doch aufgrund der Größe des Vorhabens und darüber hinaus auch schlechten Vorbereitung der Umsetzung kann es noch einige Zeit dauern, bis alle Details umgesetzt werden können.